Wie lassen sich Sport und Friedensarbeit verbinden ?
Das Projekt „Sports4Peace“ (Sport für den Frieden) macht dies durch die Organisation von Workshops möglich, wodurch SportlehrerInnen aus verschiedenen Partnerschulen in ganz Ruanda lernen, Sport als Mittel zur Konfliktlösung einzusetzen.Durchgeführt wird dieser Workshop seit 2012 einmal jährlich mit ca. 25 TeilnehmerInnen. Dies ist nur möglich durch die Unterstützung die Unterstützung durch den LSB, Ministerium des Innern und der Lottostiftung. Die Organisation und Durchführung liegt beim LSB und dem Koordinationsbüro in Kigiali/Ruanda.Beim „ Sports4Peace (kurz S4P)-Seminar werden Wissen und Methoden zur Vermittlung von Sozialkompetenzen durch Sport mit Methoden der Friedenserziehung kombiniert. Sport zur Friedenserziehung und zur Vermittlung von Sozialkompetenzen zu nutzen entspricht dem ‚Sport für Entwicklung‘-Ansatz. Ein besonderes Augenmerk beim S4P-Seminar wird auf die Umsetzbarkeit und die Relevanz im Schulalltag gelegt. Im Fall der Friedenserziehung wird darauf geachtet, dass neben dem alltäglichen Umgang mit Konflikten auch Konflikte im Kontext der Schule oder regionale Konflikte thematisiert werden. Die sportpädagogischen Spiele und Übungen werden modifiziert, sodass sie für größere Gruppen und mit wenig Materialaufwand umgesetzt werden können.
Zunächst wird anhand des Vergleichs zwischen der traditionellen Trainerrolle und der Trainerrolle im Sport für Entwicklung(kurz SfE)-Ansatz der sportpädagogische Fokus verdeutlicht. Die verschiedenen Handlungsfelder von SfE (z.B. Gesundheit, Bildung, Inklusion, Life-Skills-Training, etc.) werden vorgestellt und anschließend wir vertiefend auf das Themengebiet zur Förderung von Friedensbildung ( auch in Zusammenarbeit mit der ruandischen Friedensorganisation UMUSEKE) und Gewaltprävention durch Sport eingegangen. Die vorgestellten Übungen und Spiele zielen darauf ab auf spielerische Art und Weise Sozialkompetenzen zu vermitteln. Erlebtes auf dem Spielfeld soll auf Erfahrungen im Alltag übertragen werden und Anregungen zum sozialen Handeln bieten. Beispielsweise wird nach einer Übungsform mit einem Fußballspiel ohne Regeln, darauf eingegangen wie wichtig Regeln für das alltägliche, gemeinsame Spielen aber auch für das alltägliche, gemeinsame Zusammenleben sind.
Zum Abschluss des S4P-Seminars wird traditionell ein Sport for Peace Day veranstaltet, bei dem 150-200 Kinder und Jugendliche aus der Umgebung von Kimisagara/Kigali eingeladen werden beim ganztägigen Spielfest teilzunehmen. Die Sportlehrer und Sportlehrerinnen organisieren das Event gemeinsam und legen dabei Lehrproben ab, in denen sie erstmals selbstständig das Erlernte in die Praxis umsetzen. In 3er-Gruppen werden in jeweils 30-minütigen Unterrichtsproben im Klassensaal sowie auf dem Sportplatz die neuen Methoden und Fertigkeiten demonstriert.
Für das S4P-Seminar wird eine regelmäßige Evaluation durchgeführt. Der Lehrgang wird durch die Teilnehmenden, per Feedback und Fragebogen bewertet, die Referierenden, per Reflektion, und im Anschluss an die Follow-Up-Phase durch das Koordinationsbüro der Partnerschaft RLP/Ruanda evaluiert.